Tax Compliance

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Definition: Was ist Tax Compliance?

Compliance bezeichnet das Unternehmenshandeln in Ausrichtung an die geltenden Gesetze, Richtlinien und Verordnungen. In der Folge wird unter Tax Compliance die Vermeidung von steuerstrafrechtlichen Verstößen gegen geltendes Steuerrecht verstanden. Für das Management bedeutet das, Risiken in Bezug auf negative wirtschaftliche und steuerliche Auswirkungen für das Unternehmen zu vermeiden. Darüber hinaus sind die finanziellen und steuerlichen Risiken sowie die Haftungsrisiken für das Unternehmen und das Management zu umgehen. 

 

Was beinhaltet Tax Compliance?

Tax Compliance beginnt in jedem Unternehmen bereits mit der Buchführung und der Berechnung der Steuern. Dafür werden geeignete Prozesse implementiert und der Steuerberater involviert, die dafür sorgen, dass alle Steueranmeldungen, aber auch die Steuererklärungen fehlerfrei und termingerecht an die Finanzbehörden übermittelt werden. Dafür braucht es neben einer guten Steuerberatung eine entsprechende Dokumentation, ein Tax Compliance System und eine terminlich festgelegte Überwachung durch das Management. 

Nachdem sich die Gesetzgebung in Bezug auf die Steuern in den vergangenen Jahren erheblich verschärft hat, bedeutet Tax Compliance heute nicht mehr allein, den Steuererklärungspflichten termingerecht nachzukommen und die Steuern in der richtigen Höhe an das Finanzamt abzuführen. Es bedarf auch einer Dokumentation aller steuerlich relevanten Geschäftsvorfälle und die für die Steuern verantwortlichen Führungskräfte und Mitarbeiter sind den Forderungen der Stakeholder und Partner verpflichtet. Eine wichtige Funktion in diesem Zusammenhang hat die Steuerberatung. Die Aufgaben der Steuerfunktion eines Unternehmens haben sich inzwischen deutlich erhöht, sodass eine Beratung unausweichlich scheint. So haben etwa Investoren, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, die interne Revision und externe Aufsichtsbehörden einen unterschiedlich hohen Bedarf an Informationen, denen nachgekommen werden muss.

 

Welche Ziele verfolgt Tax Compliance?

Das minimalste Ziel ist es, ein Tax Compliance Systems zu implementieren, welches die steuerlichen und finanzstrafrechtlichen Risiken für ein Unternehmen zielgerichtet minimiert. Dafür müssen die Rechte und Pflichten der zuständigen Mitarbeiter und des Managements im Unternehmen klar schriftlich festgelegt werden und regelmäßig einer Prüfung unterzogen werden. Die dazu notwendigen Prozesse müssen klar strukturiert und dokumentiert werden. Alle steuerrechtlich relevanten Geschäftsvorfälle sind festzuhalten. Dabei ist das Risikomanagement proaktiv zu betreiben. Lücken in der Zuständigkeit gilt es zu vermeiden. 

Die im Einzelnen im Unternehmen festgelegten Tax Compliance Ziele sind die Basis für die Beurteilung steuerlicher Risiken, die sich aus dem Steuerrecht ergeben. Die termingerechte Einreichung einer vollständigen und sachlich richtigen Steuererklärung stellt dabei immer das minimalste Ziel dar. Ein weiteres Ziel kann sein, steuerliche Nebenleistungen zu vermeiden, indem alle Steuererklärungen fristgerecht abgegeben und die Zahlungsfristen eingehalten werden. Dafür wird ein Fristenkontroll- und Wiedervorlagesystem notwendig sein. Zumindest monatliche Stichproben in der Buchhaltung durch das Management können die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungen in Bezug auf die umsatzsteuerlichen Regelungen sicherstellen. Einmal im Jahr sollten die Steuerrisiken durch die Geschäftsleitung aller Tochtergesellschaften im In- und Ausland an die Unternehmensleitung gemeldet werden. 

 


 

Quellen